NORWEGEN REISEN 2025/26
Urlaub in Norwegen – hier begegnet dir eine Landschaft, die sich ständig wandelt und dir doch Beständigkeit schenkt. Steile Bergwände spiegeln sich in stillen Fjorden, Mitternachtssonne und Polarlichter verwandeln den Himmel in ein Schauspiel aus Licht, und die klare Luft trägt deine Gedanken weit hinaus. Norwegen berührt nicht durch Lautstärke, sondern durch die Kraft seiner Gegensätze – rau und sanft, weit und nah zugleich.
Mit Arktis Tours folgst du den Spuren dieser Kontraste – auf einer geführten Rundreise entlang ikonischer Fjordrouten oder auf einer individuell geplanten Entdeckung zwischen Küste und Hochland. Immer aber abseits des Gewohnten, in deinem eigenen Rhythmus. So wird Norwegen zu einer Erfahrung, die sich nicht nur sehen lässt, sondern in dir nachhallt – still, echt und unverfälscht.
Zwischen Himmel und Fjord.
Seit 1976 begleitet Arktis Tours Reisende in den hohen Norden – mit Erfahrung, die Vertrauen schenkt, und dem Gespür für Wege, die besondere Begegnungen ermöglichen. Eine der eindrucksvollsten Erfahrungen ist eine Schiffsreise entlang der norwegischen Fjordküste: Während draußen die verschneite Landschaft langsam vorbeizieht, öffnet sich in der Panoramalounge der Blick auf eine Welt voller Magie. Die Nähe zum Wasser, die steil aufragenden Felswände und das Spiel des Nordlichts machen jede Etappe deiner Reise einzigartig.
So zeigt sich Norwegen von seiner maritimen Seite – ursprünglich, bewegend und voller stiller Augenblicke.
»Diese Reise nach Norwegen war wie ein Atemzug frischer Energie – die Farben, das Licht, die Landschaft – alles hat mich tief bewegt. Ich kam zurück mit Bildern im Kopf, die bleiben.«
Das Leben ist zu kurz für irgendwann.
Kostenlose BeratungNorwegen ist ein Land zwischen Fjorden und Hochebenen, Mitternachtssonne und Polarnacht, alter Seefahrertradition und moderner Innovation. Mit 385.000 km² erstreckt es sich von den südlichen Schären über das Fjordland bis weit in den arktischen Norden. Rund 5,5 Mio. Menschen leben hier, die meisten entlang der zerklüfteten Küste. Hauptstadt: Oslo. Amtssprache: Norwegisch. Währung: Norwegische Krone (NOK). Zeitzone: UTC+1. Anreise aus dem D-A-CH-Raum: meist Direktflug in 2–3 Std. Der Süden bietet Städte wie Bergen und Stavanger, das Fjordland tiefe Meeresarme zwischen steilen Bergen, und Nordnorwegen – mit Lofoten, Tromsø und dem Nordkap – gilt als Tor zur Arktis.
Microfact: Zählt man alle Fjorde, Buchten und Inselränder, hat Norwegen mit über 100.000 km die längste Küstenlinie Europas.
Norwegen ist für Menschen, die nicht das Spektakel suchen, sondern die leisen, bleibenden Eindrücke. Für Unternehmer, die Klarheit im Einfachen finden. Für Entscheidungsträger, die statt Tempo Tiefe schätzen – und statt Lärm das präzise Schweigen.
Hier, wo das Licht die Zeit verlangsamt und die Fjorde wie Spiegel wirken, öffnet sich Raum für neue Gedanken. Für Verbindung mit dem Wesentlichen. Für innere Ausrichtung, die aus Ruhe entsteht.
Die Lofoten sprechen jene an, die zwischen Meer und Berg das Spiel aus Weite und Nähe erleben wollen. Das Nordkap zieht Reisende an, die den äußersten Punkt Europas erreichen möchten – nicht um dort zu sein, sondern um zu spüren, was dahinter liegt. Das Fjordland ist für alle, die in der Tiefe der Landschaft ihre eigene innere Weite finden möchten.
„Ich kam, um Landschaften zu sehen – und ging mit einem neuen Blick auf mein Leben.“ – Anonym, Norwegenreisender
Norwegen zählt zu den sichersten Ländern Europas – politisch stabil, gesellschaftlich verlässlich und medizinisch gut versorgt. Selbst in entlegene Regionen reicht eine solide Infrastruktur, die eine verlässliche Basis für Reisen schafft.
Doch jenseits der bewohnten Täler und Küstenorte beginnt die wilde Seite des Landes: dramatische Fjorde, steile Gebirgszüge, vereiste Passagen und unbewohnte Hochebenen. Im hohen Norden – von den Lofoten über die Lyngenalpen bis nach Finnmark – bestimmen die Elemente den Takt: stürmische See, plötzliche Wetterwechsel, Lawinenrisiken und eingeschränkte Erreichbarkeit.
Unsere Reisen verbinden das Beste aus beiden Welten: die Sicherheit einer stabilen Umgebung und die Nähe zur unberührten Natur. Mit zertifizierten Berg- und Meeresguides, Wetter-Monitoring, Notfallausrüstung, Lawinensicherheit, GPS-Tracking und enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern. So entsteht der Raum, Norwegen in all seiner Vielfalt und Intensität zu erleben – geschützt, präsent und frei. Sicher geführt. Frei entdeckt.
Norwegen ist nah – und dennoch ein Schritt hinaus aus dem Vertrauten. Die Anreise ist unkompliziert, aber sie markiert eine Schwelle: von urbaner Struktur in eine Landschaft, in der Natur wieder den Takt vorgibt.
Direktflüge verbinden zahlreiche Städte im D-A-CH-Raum mit Oslo, Bergen, Tromsø oder Bodø. Wer weiter in den Norden möchte – etwa zu den Lofoten, ins Nordland oder in die Finnmark – steigt um in Inlandsflüge oder nimmt die Bahn, die sich gemächlich durch Wälder und Fjorde schlängelt. Auch die Anreise mit dem eigenen Fahrzeug, kombiniert mit Fährpassagen über Dänemark oder Schweden, ist eine stimmungsvolle Option für jene, die die Reise selbst als Teil des Erlebnisses begreifen.
Norwegen gehört zum Schengen-Raum – ein gültiger Reisepass oder Personalausweis genügt. Die Infrastruktur ist modern und zuverlässig, doch das Wetter kann selbst hier die beste Planung neu schreiben. Stürme, Schnee oder Nebel können Fähren stoppen, Flugpläne verschieben oder Passstraßen unpassierbar machen. Zeitpuffer sind kein Luxus, sondern Teil der Reise.
Für abgelegenere Regionen – etwa Senja, die Varangerhalbinsel oder die Hochgebirgspfade im Jotunheimen – empfiehlt sich ein geländetaugliches Fahrzeug, eine vorausschauende Tankdisziplin und Respekt vor der Natur. Auch Schiffsanreisen mit der Hurtigruten oder modernen Expeditionsschiffen verbinden logistische Effizienz mit landschaftlicher Tiefe.
Die eigentliche Ankunft beginnt oft schon, wenn das Licht klarer wird, die Luft frischer, die Geräusche leiser. Norwegen empfängt nicht mit Spektakel, sondern mit Weite – und der Einladung, das eigene Tempo zu finden.
Norwegen ist ein Land der Übergänge – zwischen milden Küsten, kühlen Hochgebirgen und subarktischen Regionen jenseits des Polarkreises. Der Golfstrom wirkt wie eine sanfte Wärmespur entlang der Küste und mildert selbst im hohen Norden die Winter.
Das Klima reicht von maritim-gemäßigt im Süden bis arktisch in den nördlichsten Landesteilen.
Mai bis September ist die klassische Reisezeit: Im Frühsommer (Mai/Juni) erwacht die Natur, Wasserfälle rauschen vom Schmelzwasser, und im Norden leuchtet die Mitternachtssonne. Juli und August bringen die wärmsten Temperaturen – meist zwischen 15 und 25 °C im Süden und um 10 bis 18 °C im Norden. Fjorde, Küsteninseln und Gebirgspässe sind jetzt am besten zugänglich. Der Herbst (September/Oktober) verzaubert mit goldenen Birkenwäldern, klarer Luft und ersten Nordlichtern im Norden.
November bis März gehört dem Winter: Im Süden Schnee in den Bergen, milde Küstenluft in Städten wie Bergen oder Ålesund, im Inland und im Norden Frost und Nordlichtnächte. In Nordnorwegen setzt zwischen Ende November und Mitte Januar die Polarnacht ein – kein Sonnenaufgang, aber ein Himmel, der in Blau, Rosa und Violett leuchtet. Hier erlebt man Hundeschlittenfahrten, Skiwanderungen oder Küstenfahrten in einer Atmosphäre tiefer Stille.
April ist die Zeit des Übergangs – im Süden erste Frühlingsblüten, im Norden noch tief verschneite Landschaften unter zunehmendem Licht.
Nordnorwegen – jenseits des Polarkreises
Nordnorwegen umfasst die Küsten und Inselwelten von Helgeland über die Lofoten, Vesterålen und Tromsø bis nach Finnmark. Die Sommermonate bringen hier 24 Stunden Tageslicht – ideal für Seekajak, Wandern und Walbeobachtung. Die Temperaturen sind kühl, aber selten extrem. Ab September kehrt die Dunkelheit zurück, und mit ihr das Nordlicht. Winter (Dezember–März) bedeutet stabile Schneeverhältnisse, klare Nächte und die einzigartige Polarstimmung, die viele Reisende tief berührt.
Norwegen ist Rhythmus – aus Meer und Fels, Licht und Stille. Jede Jahreszeit folgt einem eigenen Takt, und jede Region öffnet andere Räume. Im Norden – jenseits des Polarkreises – wird dieser Rhythmus extremer, klarer, unmittelbarer.
Frühjahr (März – Mai):
Schnee liegt noch in den Bergen, während an den Küsten bereits das erste Grün erscheint. Skitouren in den Lyngenalpen, Schneeschuhwanderungen auf Senja oder in der Finnmark. Auf den Lofoten und Vesterålen spiegeln sich Nordlichter bis Mitte April in noch winterlichen Fjorden. Vogelkolonien kehren an die steilen Klippen von Røst und Gjesværstappan zurück, das Licht wird weich und lang.
Sommer (Juni – August):
Tage ohne Nacht. Wanderungen auf den Lofoten – etwa zum Reinebringen oder Himmeltinden –, Kajaktouren durch geschützte Fjorde. Walsafaris vor Andenes und Vesterålen, Seeadler über der Nordkapregion. Die Mitternachtssonne taucht Küsten und Berge in goldene Helligkeit. Hurtigruten-Schiffe verbinden entlegene Fischerorte, kleine Häfen öffnen sich dem Meer.
Herbst (September – Oktober):
Die Tundra und die Fjellregionen leuchten in Rot und Gold. Erste Nordlichter über Tromsø, Alta und dem Nordkap. Ideale Zeit für Fototouren, Rückzug in kleine Lodges und Wanderungen bei klarer Luft. Auf den Inseln Senjas und den Lofoten kehrt Ruhe ein, die See wird kraftvoller – und der Himmel tiefer.
Winter (November – Februar):
Tiefe Stille unter blauem Dämmerlicht. Hundeschlittenfahrten durch die Finnmark, Schneeschuhwanderungen in verschneiten Tälern, Nordlichter über den Inseln des Nordmeers. In kleinen Fischerdörfern brennen Lichter wie Ankerpunkte in der Dunkelheit, das Meer bleibt ein bewegter Kontrast. Die Küste wird zum Rückzugsort – rau, still, nah.
Norwegens Natur ist Kontrast und Klarheit zugleich: zerklüftete Fjorde, tiefblaue Gletscherseen, alpine Hochflächen und stille Wälder wechseln wie Kapitel einer Erzählung. Entlang der Küste kreisen Seeadler, Papageientaucher nisten in Felsen, Otter und Seehunde gleiten durch die Wellen. Im Inland prägen boreale Nadelwälder und lichte Birkenhaine das Bild – durchzogen von Elchen, Rotfüchsen, vereinzelt Luchsen. Nordnorwegen trägt eine eigene Handschrift: jenseits des Polarkreises treffen Mitternachtssonne und Polarlicht aufeinander, die Tundra blüht im kurzen Sommer mit Moltebeeren, Moosen und Flechten. Rentiere ziehen in weiten Herden durch die Fjells, begleitet von der Kultur der Sámi. Vor den Lofoten und in den Gewässern des Nordmeers erscheinen Orcas und Buckelwale – kraftvoll, lautlos, gegenwärtig. Norwegen lebt von seiner Ruhe. Und davon, dass man ihr zuhört.
1. Warum lohnt sich eine Reise in den hohen Norden Norwegens?
Weil hier das Wechselspiel von Meer, Berg und Licht einzigartig ist. Fjorde, die wie geöffnete Buchseiten ins Land schneiden, schmale Küstenstraßen, die zwischen Himmel und Wasser schweben – und eine Klarheit der Luft, die Gedanken sortiert. Norwegen bietet keine Inszenierung, sondern eine Landschaft, die von selbst trägt.
2. Wie wird in Norwegen mit Naturerlebnissen umgegangen?
Die Norweger leben nach dem „Friluftsliv“-Prinzip – einer tief verwurzelten Haltung, die Natur als Lebensraum und nicht als Kulisse begreift. Unsere Reisen folgen diesem Ansatz: respektvolle Bewegung, leise Begegnung, klare Rhythmen. Es geht nicht darum, etwas „abzuhaken“, sondern um ein Sein im Draußen.
3. Sind norwegische Winterreisen nur etwas für erfahrene Outdoor-Reisende?
Nein – die meisten Programme sind so gestaltet, dass auch Einsteiger sich sicher fühlen. Aktivitäten wie leichte Schneeschuhwanderungen, geführte Küstenwanderungen oder Polarlichtbeobachtungen setzen keine sportliche Höchstform voraus, sondern Offenheit für Ruhe, Kälte und Licht.
4. Welche kulinarischen Besonderheiten bietet eine Norwegenreise?
Im Norden Norwegens ist die Küche geprägt von Meer, Fjord und Jahreszeit: frischer Kabeljau, Trockenfisch, Rentier, Moltebeeren, hausgebackenes Brot. Wir wählen Unterkünfte und Partner, die Wert auf regionale Zutaten, traditionelle Zubereitung und ehrliche Einfachheit legen – statt auf standardisierte Hotelkost.
5. Wie verändert sich das Licht im Jahresverlauf – und wie prägt es die Reise?
Von der Mitternachtssonne im Sommer bis zum sanften Blau der Winterdämmerung – das Licht ist in Norwegen selbst eine Landschaft. Es formt Farben, Stimmungen, Wahrnehmung. Unsere Reisen sind so gelegt, dass dieses Licht nicht nur gesehen, sondern erlebt wird – als stiller Hauptdarsteller jeder Tagesetappe.
Norwegen ist ein Land zwischen Fjorden und Freiheit, geformt von Eiszeiten, Seewegen und einem stillen Selbstbewusstsein. Die Geschichte beginnt mit den Küstensiedlungen der Steinzeit und dem Erbe der Wikinger (8.–11. Jahrhundert): Seefahrer, Händler, Entdecker – Träger einer Kultur, die ebenso von Poesie wie von Pragmatismus geprägt war. Von hier segelten sie nach Island, Grönland und bis nach Nordamerika, begleitet von Mythen, Runen und Sagas.
Ab dem späten Mittelalter wurde Norwegen Teil größerer Machtblöcke: erst in der Kalmarer Union, dann unter dänischer und später schwedischer Krone. Die nationale Identität blieb jedoch lebendig – getragen von Bauernkultur, Seefahrt und einem tiefen Naturbezug. 1905 erlangte Norwegen friedlich die Unabhängigkeit von Schweden.
Im 20. Jahrhundert durchlebte das Land deutsche Besatzung (1940–45), baute danach eine stabile Demokratie auf und entwickelte sich – gestützt auf Fischerei, Schifffahrt, Öl- und Gasvorkommen – zu einem der wohlhabendsten Staaten der Welt. Trotz des Reichtums bleibt Norwegen eng mit seiner Natur verwoben: das Konzept des Friluftsliv – das freie Leben draußen – ist mehr als Freizeit, es ist Teil der Identität.
Kulturell prägen Norwegen Namen wie Edvard Grieg, Henrik Ibsen und Edvard Munch, aber auch die samische Kultur im Norden – mit Joik, Rentierwirtschaft und einer eigenen Sprache, die heute wieder gestärkt wird. Norwegische Gesellschaft verbindet Gleichberechtigung, soziale Sicherheit und ökologische Verantwortung mit einer zurückhaltenden, aber tiefen nationalen Souveränität.
„Die Natur ist unser Tempel – wir betreten ihn mit leiser Stimme.“ – norwegisches Sprichwort
Megatrends sind langfristige, globale Entwicklungen, die unsere Lebensweise, Werte und Entscheidungen prägen – weit über Zeitgeist und Trends hinaus. Jede Destination berührt diese Strömungen auf ihre eigene Weise: als Spiegel gesellschaftlicher Fragen, als Raum innerer Klärung oder als Experimentierfeld für neue Perspektiven. Wer reist, begegnet nicht nur einem Ort – sondern auch den Bewegungen der Zukunft:
New Work
Norwegen lebt den Einklang von Arbeit, Leben und Natur wie kaum ein anderes Land. Die Verbindung von Autonomie, Vertrauen und einem tiefen Respekt vor persönlicher Zeit ist hier kulturell verankert. In Fjordlandschaften und Bergen entstehen Räume, in denen Abstand zu Klarheit führt und Führung nicht Kontrolle, sondern Vertrauen bedeutet.
Neo-Ökologie
Nachhaltigkeit ist in Norwegen keine Debatte, sondern gelebte Normalität – von erneuerbarer Energie über Fischerei-Quoten bis zum Schutz der Fjorde. Wer reist, wird Teil eines Systems, in dem ökologisches Denken und wirtschaftliche Stabilität Hand in Hand gehen. Hier zeigt sich: Naturerhalt ist kein Verzicht, sondern Wohlstandssicherung.
Silver Society
In Norwegen bedeutet Älterwerden nicht Rückzug, sondern Qualität. Menschen jenseits der 50 finden hier Orte, die Gelassenheit mit Aktivität verbinden: Küstenwanderungen, Schiffsreisen, stille Wintertage in den Lofoten. Zeit wird nicht gefüllt – sie wird bewusst gestaltet.
Selfness
Die norwegische Lebensphilosophie Friluftsliv – das bewusste Draußensein – ist gelebte Selfness. Ob beim Kajakfahren durch glasklare Gewässer oder in der Stille einer Berghütte: Hier geht es nicht um Selbstoptimierung, sondern um Selbstverankerung. Die Natur ist dabei nicht Kulisse, sondern Partnerin auf dem Weg zu innerer Balance.
Norwegen beeindruckt nicht durch Lautstärke – sondern durch Stille, die trägt. Zwischen Fjorden und Hochplateaus, Nordlicht und Sommernächten begegnet man einer Landschaft, die nicht erobert werden will, sondern geachtet.
Hier gibt es keine Hast. Nur den langsamen Pulsschlag der Natur. Wer sich darauf einlässt, entdeckt, dass Klarheit nicht gesucht, sondern gefunden wird – im Spiegel glatter Wasserflächen, im Atem der Wälder, im Rhythmus der Gezeiten.
Norwegen prüft nicht deine Stärke – sondern deine Bereitschaft, loszulassen. Es ist eine Einladung, weniger zu tun und mehr zu sein.
„Norwegen fragt nicht, wer du warst – sondern wer du bereit bist zu werden.“
Manche Orte brauchen eine eigene Sprache – weil ihre Wirklichkeit sich nicht in gewohnten Begriffen fassen lässt. Diese Bedeutungslandkarte ist mehr als ein Glossar: Sie entschlüsselt zentrale Phänomene, Namen und Naturbegriffe der Region, dient als Kompass für tiefere Orientierung und als Landkarte für Bedeutung. Wer hier liest, reist nicht nur vorbereitet – sondern bewusster.
Fjord
Tiefe, von Gletschern geformte Meeresarme, die sich weit ins Landesinnere ziehen. Sie sind geologische Gedächtnisspeicher und zugleich stille Lebensadern – Orte, an denen Zeit sichtbar wird.
Friluftsliv
Norwegisches Lebensprinzip: „Das Leben im Freien“. Keine Freizeitaktivität, sondern eine Haltung – Natur als selbstverständlicher Teil des Alltags, Quelle von Ruhe, Klarheit und Freiheit.
Midnattssol
Die Mitternachtssonne nördlich des Polarkreises – ein monatelanger Tag ohne Nacht. Dieses Licht verändert nicht nur den Tagesrhythmus, sondern auch das Zeitempfinden und die innere Wachheit.
Polarnacht
Das Gegenstück zur Mitternachtssonne: wochen- bis monatelange Dunkelheit, oft nur durch Polarlicht und Schnee erhellt. Eine Einladung zur Einkehr und zum bewussten Umgang mit inneren Ressourcen.
Sámi
Indigenes Volk des Nordens, dessen Kultur sich über Norwegen, Schweden, Finnland und Russland erstreckt. Ihre Lebensweise ist eng verwoben mit Rentierherden, Jahreszeiten und einer spirituellen Sicht auf Natur.
Hurtigruten
Traditionelle Postschiffroute entlang der gesamten Westküste – heute Symbol für entschleunigtes Reisen. Eine fahrende Erzählung Norwegens, von Süd nach Nord, Tag und Nacht.
Stabkirchen
Mittelalterliche Holzkirchen, kunstvoll gezimmert und reich an Symbolik – Relikte einer Zeit, in der christliche und heidnische Bildwelten ineinander übergingen.
Nordkap
Markanter Felsvorsprung im hohen Norden, oft als „nördlichster Punkt Europas“ bezeichnet. Ein Ort der Weite, an dem Grenzen zu Horizonten werden.
Troll
Figuren der nordischen Mythologie – Verkörperungen der wilden, ungezähmten Naturkräfte. In der Landschaft Norwegens erscheinen Felsen, Wälder und Berge oft wie ihre stillen Gestalten.
Nationalromantik
Kulturelle Bewegung des 19. Jahrhunderts, die Norwegens Natur zum Kern nationaler Identität erklärte. Bis heute prägt sie Selbstbild, Architektur, Musik und Landschaftswahrnehmung.
Manche Eindrücke sind zu leise für Worte – und doch zu tief, um unbenannt zu bleiben. Dieses Wörterbuch sammelt Begriffe für das, was unterwegs in uns klingt, schwingt, bleibt.
- Fjordruhe: Wenn Wasser und Fels einander zuhören – und du einfach mitlauscht.
- Mitternachtsglanz: Das Licht, das nicht vergeht – und dich vergessen lässt, wie spät es ist.
- Moosschritt: Jeder Tritt so leise, dass der Wald weiterträumt.
Norwegen ist ein Land, das dich nicht umwirbt – es lässt dich kommen. Seine Fjorde sind nicht nur Landschaft, sondern Öffnungen ins Innere. Das Licht wechselt abrupt, wie Stimmungen. Zwischen Mitternachtssonne und Polarnacht erfährst du, wie relativ Zeit sein kann. Wer hier reist, begegnet einer Natur, die nicht fragt – und einer Stille, die antwortet.
Literatur
- Out Stealing Horses – Per Petterson: Ein stiller Roman über Verlust, Erinnerung und die leisen Brüche im Leben – Norwegen als Spiegel der Seele.
- Winter – Karl Ove Knausgård: Ein poetisches Tagebuch über Beobachtungen und Gedanken im norwegischen Winter – klar, alltäglich, tief.
- The Ice Palace – Tarjei Vesaas: Eine subtile Erzählung über Freundschaft, Verschwinden und das, was zwischen den Zeilen lebt – so klar und geheimnisvoll wie gefrorenes Wasser.
Film & Dokumentation
- The Eight Mountains (2022): Ein Film über Freundschaft, Stille und das, was in der Abgeschiedenheit wächst – teils in Norwegen gedreht, mit epischer Bildsprache.
- Wild Norway – NRK Natur: Eine Doku-Reihe, die die ungezähmte Natur Norwegens zeigt – meditativ erzählt, bildgewaltig und entschleunigt.
- Kon-Tiki (2012): Basierend auf der wahren Geschichte von Thor Heyerdahls Expedition – ein Stück norwegischer Entdeckermentalität, das in alle Himmelsrichtungen weist.
Musik
- Ane Brun – These Days: Zart und melancholisch – Musik, die wie Nebel über einem Fjord liegt.
- Wardruna – Kvitravn: Archaische, nordische Klänge – rituell, erdig, verbindend.
- Eivind Aarset – Sonic Codex: Gitarrenbasierter Ambient-Jazz – schwebend, weit, fließend wie norwegisches Küstenlicht.
Impulsfrage
Wo in dir beginnt die Weite – und was darf sich darin verlieren?