ALASKA REISEN 2025/26
Alaska ist kein Reiseziel – es ist dein Wendepunkt. Denn wer hierher kommt, entdeckt mehr als Natur: Klarheit, Freiheit und sich selbst. Inmitten schroffer Berge, klarer Gletscherflüsse und endloser Weite zeigt sich die Wildnis in ihrer eindrücklichsten Form – mit Alaska’s Big 5: Bären, Elchen, Dall-Schafen, Wölfen und Karibus. Dazu Wale, Adler, Eis und die Stille, die alles umgibt. Sie lenkt deine Aufmerksamkeit auf die einfachen Momente – wenn dein Atem in der klirrenden Kälte sichtbar wird und die Zeit stillzustehen scheint. Hier verliert das Unwesentliche seine Macht. Unsere Reisen sind keine Flucht, sondern eine Rückkehr zum Wesentlichen. Maßgeschneidert. Persönlich. Transformierend.
Zurück zum Ursprung: Deine Reise ins Herz der Wildnis.
Ob per Schiff durch die Inside Passage, auf abgelegenen Trails im Denali Nationalpark oder in stillen Buchten voller Treibholz – Alaska wird dich bewegen. Deine erste Begegnung mit einem Grizzly am Fluss, das Aufleuchten der Nordlichter über deinem Camp: Erlebnisse inmitten der unberührten Natur, die nicht nur erzählen, sondern verwandeln. Unsere Routen entstehen nicht am Reißbrett – sie sind das Ergebnis jahrzehntelanger Erfahrung und dem feinen Gespür dafür, was unsere Gäste wirklich suchen. Ob individuell oder als exklusive Kleingruppe – jede Reise wird so gestaltet, dass sie innere Räume öffnet. Für jene, die Verantwortung tragen und oft vergessen, wie es sich anfühlt, einfach Mensch zu sein. Alaska ist nicht laut. Aber es bleibt.
»Ich kam nach Alaska, um Abstand zu gewinnen – und fand mich selbst. Diese Reise war keine Pause, sondern ein Perspektivwechsel. Die Weite, das Licht, das Schweigen: Alles in mir wurde stiller. Und zugleich klarer als je zuvor.«
Das Leben ist zu kurz für irgendwann.
Kostenlose BeratungAlaska ist Wildnis in Reinform – die größte, dünn besiedeltste und zugleich raueste Region der USA. Mit einer Fläche von über 1,7 Mio. km² ist Alaska größer als Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien zusammen – bei nur rund 730.000 Einwohnern. Hauptstadt ist Juneau, wichtigste Verkehrsdrehscheibe Anchorage.
Alaska liegt in der Zeitzone UTC–9, die Währung ist der US-Dollar. Die Anreise aus dem D-A-CH-Raum erfolgt meist über Seattle oder Vancouver, mit Anschlussflug nach Anchorage oder Fairbanks – Reisedauer ca. 12–16 Stunden.
Geprägt ist Alaska von Tundra, Gletschern, Fjorden, Bären, Adlern – und dem Gefühl, am Rand der Welt zu sein. Beliebte Regionen: Inside Passage (per Schiff), Denali-Nationalpark, Kenai-Halbinsel und die abgeschiedene Arktisregion bis hinauf nach Utqiaġvik.
Microfact: In Alaska gibt es über 3.000 Flüsse, 100.000 Gletscher – und in manchen Gegenden mehr Elche als Menschen.
Alaska ist für Menschen, die sich nicht beeindrucken lassen müssen – weil sie gelernt haben, der eigenen Tiefe zu vertrauen. Für Unternehmer, die den Lärm hinter sich lassen wollen, um endlich wieder den eigenen inneren Klang zu hören. Für Macher, die wissen: Manchmal ist das Mutigste nicht das Handeln – sondern das Innehalten.
Hier, wo die Wildnis keine Kulisse ist, sondern ein Gegenüber, entsteht ein Raum jenseits von Kontrolle. Wer Alaska bereist, sucht nicht das Spektakel. Sondern eine Erfahrung, die nachwirkt – leise, kraftvoll, echt.
Alaska ist ein Land der Extreme – wild, weit, ursprünglich. Politisch Teil der USA, bietet es eine gute medizinische Grundversorgung in Ballungsräumen wie Anchorage oder Fairbanks. Doch jenseits davon beginnt eine Welt, in der der Mensch nur noch Gast ist – in Bergmassiven, Tundren, Gletscherlandschaften und an endlosen Küsten.
Gerade dort, wo Alaska seine Kraft entfaltet, sind Erfahrung und Vorbereitung essenziell: unvorhersehbare Wetterumschwünge, abgelegene Regionen ohne Mobilfunk, Begegnungen mit Wildtieren wie Bären oder Elchen. Wer hier unterwegs ist, braucht mehr als Mut – er braucht Verlässlichkeit.
Unsere Touren setzen auf erprobte Sicherheitskonzepte: lokale Wilderness-Guides mit Wildniszertifizierung, GPS-Tracking, Notfallausrüstung, Funkverbindungen und detaillierte Routenplanung. So wird aus dem Abenteuer kein Risiko – sondern ein Erfahrungsraum, der berührt und trägt. Sicher geführt. Frei entdeckt.
Alaska ist kein Ziel, das man erreicht – es ist ein Zustand, in den man langsam hineinwächst. Die Anreise in den nördlichsten Bundesstaat der USA ist geprägt von Übergängen: vom Bekannten ins Offene, vom Planbaren ins Instinktive.
Internationale Flüge führen meist über die USA – etwa via Seattle, Chicago oder Dallas – mit Anschluss nach Anchorage oder Fairbanks, den wichtigsten Knotenpunkten im Landesinneren. Alternativ gibt es saisonale Verbindungen über Kanada, z. B. via Vancouver oder Calgary. Anchorage ist der logistische Drehpunkt: Von hier aus verzweigen sich die Routen per Mietwagen, Kleinflugzeug, Zug oder Wasserflugzeug in alle Himmelsrichtungen – hin zu den Fjorden des Südens, den Tundren des Nordens oder den Gletschern des Westens.
Für die Einreise benötigen deutschsprachige Gäste einen gültigen Reisepass und die elektronische Einreisegenehmigung ESTA, da Alaska Teil der USA ist. Trotz der Abgeschiedenheit vieler Regionen gelten hier die gleichen Sicherheits- und Zollbestimmungen wie im restlichen Staatsgebiet – mit dem Unterschied, dass man ihnen selten begegnet.
Abseits der Städte wird die Logistik zur Naturerfahrung: Straßen enden, Pisten beginnen, Wetter bestimmt das Wann und Wohin. Buschflieger ersetzen Shuttlebusse, Fähren verbinden Küstendörfer, Versorgung ist ein Balanceakt. Wer abgelegen reist – etwa in den Denali-Nationalpark, in die Wrangell-St.-Elias-Wildnis oder in das entlegene Arctic National Wildlife Refuge – muss nicht nur seine Route, sondern auch seine Haltung vorbereiten.
Die Infrastruktur ist solide, aber nicht flächendeckend. Tankstellen, Strom, Mobilfunk – sie existieren, aber nicht überall. Dafür gibt es Raum, Licht, Stille. Und eine ungewohnte Ehrlichkeit im Umgang mit der Natur.
Alaska ist keine Komfortzone – aber ein Ort tiefer Erdung. Wer hier ankommt, hat nicht nur Kilometer zurückgelegt, sondern Schwellen überschritten. Und beginnt zu verstehen, dass Logistik nicht nur Bewegung meint – sondern Beziehung.
Alaska ist wild. Ungezähmt. Ein Land zwischen Element und Mythos. Das Klima reicht von subarktisch im Inland bis ozeanisch geprägt an der Süd- und Westküste. Temperaturen und Tageslängen schwanken extrem: von –40 °C im Winter bis +25 °C im Sommer, von monatelanger Dunkelheit bis zu Wochen voller Licht.
Die beste Reisezeit liegt zwischen Mai und September. Dann ist das Land offen, die Straßen befahrbar, die Natur lebendig.
Im Frühsommer (Mai/Juni) erwacht Alaska mit Schneeschmelze, jungem Grün, kristallklarer Luft. Die Tage werden länger – bis zur Mitternachtssonne im Juni, wenn die Sonne über dem Horizont kreist und die Zeit stillzustehen scheint. Juli und August sind Hochsaison: Wanderungen durch weite Tundren, Bären an den Flüssen, Wale vor der Küste, blaues Gletschereis im Licht. Die Temperaturen liegen meist zwischen 10 und 20 °C, in den Bergen kühler, an der Küste feuchter.
Im September beginnt der Übergang – die Farben kippen ins Goldene, die Tundra leuchtet in Rot und Violett. Es ist die Zeit der Klarheit, der ersten Nachtfröste, der beginnenden Rückzüge.
Von Oktober bis April dominiert der Winter. Dunkelheit, Schneestürme, absolute Ruhe. In Nordalaska herrscht Polarnacht, im Interior klirrt die Luft. Nur wenige reisen jetzt – meist für die Nordlichter oder Expeditionen in abgelegene Gebiete. Wer bleibt, bleibt bewusst. Alaska im Winter ist kein Ausflug. Es ist eine Prüfung – an der Welt und an sich selbst.
Alaska ist kein Ziel – es ist eine Richtung. Nach Norden, ins Offene, ins Ungezähmte. Wer hier reist, sucht keine Sensation – sondern Gegenwart.
Frühjahr (März – Mai):
Das Licht kehrt zurück, das Eis hält noch. Hundeschlittentouren rund um Fairbanks, Schneeschuhwanderungen durch den Chugach State Park. Eisbärenbeobachtungen an der Arktisküste, erste Vogelzüge über der Tundra. In Anchorage: erwachende Wildnis am Rand der Stadt – klar, still, weit.
Sommer (Juni – August):
Alaska öffnet sich: Kajaktouren in der Inside Passage, Gletscherwanderungen auf dem Exit Glacier, Wanderungen im Denali-Nationalpark – unter weitem Himmel, mit Blick auf Grizzlys, Karibus, Elche. Flugsafaris in die Brooks Range, Walbeobachtungen bei Juneau und Homer. Die Sonne geht kaum unter – die Zeit dehnt sich.
Herbst (September – Oktober):
Tundra in Flammenfarben. Der Indian Summer ist kurz, aber tief. Fototouren durch das Yukon-Territorium, letzte Wanderungen in der Kenai-Region. Elch- und Bisonbrunft, klare Nächte mit Nordlichtern. Die Wildnis zieht sich zurück – langsam, würdevoll, mit goldener Ruhe.
Winter (November – Februar):
Tiefwinter im Interior. Aurora Borealis über Fairbanks, Lodge-Aufenthalte in verschneiten Tälern. Schneemobile, Eisangeln, tiefe Stille. Die Küsten bleiben mild, der Norden extrem. Der Winter trennt nicht – er verbindet.
„Alaska ist nicht wild. Es ist ehrlich. Und wer zuhört, hört sich selbst – im Rauschen der Fichten, im Knacken des Eises, im Ruf der Raben.“
Alaska ist Wildnis pur – kraftvoll, rau, ungezähmt. Gletscher fließen ins Meer, Vulkane ragen aus dem Dunst, endlose Taigawälder wechseln mit arktischer Tundra. In den Küstengewässern gleiten Orcas, Buckelwale, Seeotter und Seelöwen. An Land wandern Karibus durch das offene Land, Grizzlys und Schwarzbären folgen den Lachsen flussaufwärts. Im hohen Norden lebt der Eisbär – still, wachsam, über dem Treibeis der Beaufortsee. In der Luft kreisen Weißkopfseeadler, Schneehühner und Zugvögel, die im Sommer in der Weite brüten. Die Vegetation reicht von Zedern- und Fichtenwäldern im Süden bis zu Moosen, Flechten und Zwergweiden im Norden. Alaska ist nicht dekorativ – es ist existent. Wer hier unterwegs ist, begegnet der Natur auf Augenhöhe: roh, ehrlich, mächtig. Es gibt keine Umwege, keine Ablenkung. Nur die Landschaft.
1. Was unterscheidet Alaska von anderen arktischen Regionen?
Alaska ist kein Expeditionsziel im klassischen Sinn – sondern ein Spannungsraum zwischen Wildnis und Zivilisation, zwischen Naturgewalt und nordamerikanischer Kulturgeschichte. Die Einsamkeit der Brooks Range oder die Tundra des Arctic Refuge sind radikal still – und zugleich geprägt vom Geist individueller Freiheit, Selbstbestimmung und Rückzug. Alaska ist nicht nur Landschaft – es ist Haltung.
2. Wie komfortabel sind die Unterkünfte in abgelegenen Regionen?
Abseits der Städte gibt es keine Hotelinfrastruktur – sondern handverlesene Wilderness Lodges, Buschcamps oder einfache Ranger-Hütten. Der Komfort ist reduziert, aber authentisch: warme Betten, gutes Essen, Stille. Die Qualität misst sich nicht an Sternen, sondern an Weite, Klarheit und echtem Draußensein – ohne Inszenierung.
3. Wie bewegt man sich in Alaskas Wildnis fort?
Zu Fuß, im Buschflugzeug oder per Kanu. In vielen Regionen gibt es keine Straßen – die Fortbewegung erfolgt entlang von Flüssen, über Tundra oder durch Gletschergebiete. Unsere Reisen sind kleinteilig geplant, mit lokalen Guides und viel Erfahrung. Nicht Geschwindigkeit zählt – sondern Verbindung.
4. Gibt es Begegnungen mit Wildtieren – und wie wird damit umgegangen?
Begegnungen mit Grizzlys, Schwarzbären oder Elchen sind möglich – sie werden mit Respekt, Vorsicht und geschultem Verhalten begleitet. Unsere Partner verfügen über langjährige Erfahrung im „Bear Country“, kennen das Terrain und setzen auf Prävention statt Konfrontation. Sicherheit ist Haltung – keine Technikfrage.
5. Wie viel Abenteuergeist braucht eine Alaskareise?
Nicht Wagemut, sondern Bereitschaft – für Umwege, Stille, Unvorhergesehenes. Eine Reise durch Alaska bedeutet, Kontrolle abzugeben: Wetter, Wildnis und Weite bestimmen den Takt. Wer sich darauf einlässt, erfährt nicht nur Natur, sondern eine neue Perspektive auf Freiheit, Einfachheit und Präsenz.
Alaska ist kein Nachtrag zur Landkarte Amerikas. Es ist ein eigener Kosmos – wild, vielsprachig, widerständig. Seit über 10.000 Jahren leben hier indigene Völker: Iñupiat und Yupik im arktischen Küstenraum, Athabasken im Landesinneren, Tlingit, Haida, Tsimshian an der Pazifikküste – mit komplexen sozialen Strukturen, oral überlieferten Geschichtszyklen, schamanischen Weltbildern und tiefem Naturwissen.
Die erste „Entdeckung“ durch Europäer kam spät: 1741 sichtete der Däne Vitus Bering im Dienst des Russischen Zaren Alaskas Küste. Es folgte der russische Pelzhandel, der indigenes Leben tief veränderte. 1867 verkaufte Russland Alaska für 7,2 Millionen Dollar an die USA – ein geostrategischer Kauf, oft belächelt, später als „Seward’s Folly“ bekannt. Doch mit dem Goldrausch, der Militärpräsenz und schließlich der Erdölförderung wurde Alaska wirtschaftlich und geopolitisch bedeutsam.
Für die indigenen Gemeinschaften bedeutete das 20. Jahrhundert Verlust und Wandel: Missionierung, Zwangsinternate, Sprachauslöschung – aber auch Widerstand. 1971 markierte das Alaska Native Claims Settlement Act (ANCSA) eine Wende: Landrechte wurden anerkannt, indigene Corporations gegründet. Seitdem erleben viele Kulturen eine stille, aber kraftvolle Renaissance – im revitalisierten Iñupiaq, im Tanz, in geschnitzten Masken, im traditionellen Walfang und im politischen Aktivismus.
Kultur in Alaska ist oft unsichtbar für Außenstehende. Sie lebt in Geschichten, die nicht aufgeschrieben, sondern erzählt werden. In Trommeln, die nicht laut, sondern tief klingen. In Blicken auf den Horizont, wo Eis und Himmel sich berühren.
Heute ist Alaska Teil der USA – doch kulturell bleibt es Zwischenraum. Zwischen westlicher Moderne und indigenem Erbe. Zwischen Ausbeutung und Bewahrung. Zwischen Stolz und Heilsuche.
„Unsere Vorfahren reisen mit uns – auf jedem Weg, durch jeden Schnee.“ – Iñupiat-Sprichwort
Megatrends sind langfristige, globale Entwicklungen, die unsere Lebensweise, Werte und Entscheidungen prägen – weit über Zeitgeist und Trends hinaus. Jede Destination berührt diese Strömungen auf ihre eigene Weise: als Spiegel gesellschaftlicher Fragen, als Raum innerer Klärung oder als Experimentierfeld für neue Perspektiven. Wer reist, begegnet nicht nur einem Ort – sondern auch den Bewegungen der Zukunft:
New Work
In Alaska wird Arbeit zur Haltung – nicht zur Hektik. Wer sich hierhin zurückzieht, sucht nicht nach Optimierung, sondern nach Orientierung. Die Weite erlaubt Abstand, die Wildnis verlangt Präsenz. Kreative Auszeiten, Rückbesinnung auf Selbstverantwortung, mentale Klarheit: Alaska ist kein Arbeitsplatz – sondern ein Möglichkeitsraum für neues Denken.
Neo-Ökologie
Alaska konfrontiert mit der Schönheit – und der Verletzlichkeit – der Erde. Vom Rückzug der Gletscher bis zu den sensiblen Ökosystemen der Tundra: Der Klimawandel ist hier kein Szenario, sondern Realität. Indigene Perspektiven und lokale Umweltinitiativen zeigen, wie ökologische Weisheit und moderne Verantwortung ineinandergreifen können. Nachhaltigkeit wird spürbar – als Verpflichtung und als Beziehung.
Silver Society
Alaska berührt Menschen, die nicht mehr vom Leben fordern – sondern sich von ihm rufen lassen. Für die Generation jenseits der 50 wird dieser Ort zur Einladung: zur Langsamkeit, zur Erfahrung, zur Sinnstiftung. Hier geht es nicht ums „Abhaken“, sondern ums „Ankommen“. Jeder Sonnenuntergang über den Bergen ist kein Erlebnis – sondern ein Innehalten.
Selfness
Alaska fordert zur Begegnung mit dem Wesentlichen heraus: Wer bist du, wenn nichts dich ablenkt? Die karge Weite, die Stille der borealen Wälder, die Präsenz der Tiere – all das wirkt wie ein Spiegel des Inneren. Selfness in Alaska heißt nicht Rückzug aus dem Leben, sondern Rückkehr zur eigenen Essenz. Roh. Echt. Wahr.
Alaska ist kein Ort, den man konsumiert – es ist ein Territorium, dem man sich stellt. Wild, roh, elementar. Wer hierher kommt, begegnet nicht dem Komfort des Vertrauten, sondern der Klarheit des Ursprungs.
Es ist kein Land der Ablenkung. Sondern der Reduktion. Kein Ort für Masken. Sondern für Wahrhaftigkeit.
Alaska fordert nichts Übermenschliches – nur, dass du ganz da bist. Nicht in der Zukunft, nicht in der Vergangenheit. Sondern jetzt. Wach, offen, aufrichtig.
Zwischen Gletschern, Wölfen und offenen Himmeln liegt keine Geschichte, die erzählt werden will – sondern eine Wahrheit, die erfahren werden muss.
Manche Orte brauchen eine eigene Sprache – weil ihre Wirklichkeit sich nicht in gewohnten Begriffen fassen lässt. Diese Bedeutungslandkarte ist mehr als ein Glossar: Sie entschlüsselt zentrale Phänomene, Namen und Naturbegriffe der Region, dient als Kompass für tiefere Orientierung und als Landkarte für Bedeutung. Wer hier liest, reist nicht nur vorbereitet – sondern bewusster.
Alaxsxaq
Der Name „Alaska“ stammt aus dem Aleutischen und bedeutet „Land, zu dem das Meer strömt“. Eine poetische Beschreibung – und eine Erinnerung daran, dass dieses Land von Küsten, Gezeiten und Übergängen lebt.
Great Land
So nennen es viele Alaskans – nicht nur wegen der Fläche, sondern wegen der inneren Größe, die dieses Land erfordert. Hier geht es nicht um Besichtigung, sondern um Beziehung – zur Landschaft, zur Wildnis, zur eigenen Begrenztheit.
Denali
Der höchste Berg Nordamerikas – über 6.000 Meter. Für die indigenen Koyukon „Der Hohe“. Symbol für Majestät ohne Inszenierung, für Erhabenheit ohne Pathos. Wer ihn sieht, sieht auch sich selbst – kleiner, klarer, stiller.
Tundra
Karg und weit, ohne Bäume – aber voller Leben. Alaskas Tundra ist ein Lernort der Reduktion: Wer hier verweilt, erkennt das Wesentliche nicht in Fülle, sondern in Präsenz.
Subsistence
Das indigene Lebensmodell vieler Alaskan Native Communities: Jagen, Fischen, Sammeln – nicht als Rückständigkeit, sondern als gelebte Resilienz. Subsistenz ist kein Notbehelf – sondern ein Beziehungsnetz aus Verantwortung und Rhythmus.
Iñupiat & Yup’ik
Zwei indigene Völker des arktischen und westlichen Alaskas. Ihre Kultur ist geprägt von Eis, Meer und Gemeinschaft. Ihre Sprache kennt Wörter für Schnee, die mehr über Zeit und Struktur verraten als ganze Bücher.
Iditarod
Ein berühmtes Hundeschlittenrennen über 1.600 km – zwischen Tradition und Sport, Mythos und Moderne. Ursprünglich inspiriert von einem historischen Medikamententransport im Winter 1925. Heute ein Symbol für Durchhaltewillen und Verbindung zu alten Wegen.
Last Light
In den arktischen Regionen Alaskas dauert der Sonnenuntergang manchmal Stunden – das Licht wird nicht weniger, sondern tiefer. „Last Light“ steht nicht für Ende, sondern für Übergang. Wer es sieht, erlebt Zeit neu.
Permafrost
Dauerhaft gefrorener Boden – unsichtbar, aber wirksam. Häuser, Straßen, ganze Lebensweisen müssen sich diesem Untergrund fügen. Eine Metapher auch für das Unsichtbare in uns: Wenn es auftaut, beginnt Veränderung.
Wildness
Nicht einfach „Wilderness“, sondern „Wildness“: ein Zustand, nicht ein Ort. Alaska verkörpert das Wilde nicht als Chaos – sondern als intakte, nicht domestizierte Wirklichkeit. Hier gibt es keine Distanz zur Natur – nur Gegenwart.
Manche Eindrücke sind zu leise für Worte – und doch zu tief, um unbenannt zu bleiben. Dieses Wörterbuch sammelt Begriffe für das, was unterwegs in uns klingt, schwingt, bleibt.
- Gletscherhorchen
Wenn Eis erzählt – in Knacken, Tropfen, Rutschen. Und du beginnst, nicht nur zu hören, sondern zu lauschen. - Tundrablau
Ein Himmel, der nichts will – außer Weite sein. Und in dir dieselbe Farbe hinterlässt. - Bärenfern
Der Abstand zwischen dir und dem Ursprünglichen – groß genug für Ehrfurcht. Klein genug für Begegnung.
Alaska ist kein Ort, den man besucht – sondern einer, der dich verändert. Es ist der Rand der Zivilisation und der Anfang von etwas Ursprünglichem. Karg, weit, unbestechlich. Wer hier reist, begegnet der Erde ohne Filter – und sich selbst ohne Ablenkung. In dieser Stille spricht das Wesentliche: langsam, klar, kompromisslos.
Literatur
- Into the Wild – Jon Krakauer
Die wahre Geschichte von Christopher McCandless – ein radikaler Rückzug aus der Gesellschaft, eine Suche nach Freiheit, eine stille Tragödie inmitten der Wildnis. - Two in the Far North – Margaret E. Murie
Erinnerungen an ein Leben in den entlegensten Regionen Alaskas – liebevoll, naturverbunden, stark. Eine Hymne auf das einfache Dasein im Rhythmus der Natur. - Tisha – The Story of a Young Teacher in the Alaska Wilderness – Robert Specht
Einfühlsame Erzählung über Mut, Zwischenmenschlichkeit und das Anderssein – Alaska als Schule der Seele.
Film & Dokumentation
- Alone in the Wilderness – Richard Proenneke
Ein Mann, eine Blockhütte, ein Leben im Einklang mit der Natur – dokumentarisches Tagebuch über Reduktion, Handwerk und innere Ruhe. - The Grizzly Man – Werner Herzog
Porträt eines Grenzgängers zwischen Mensch und Wildnis – poetisch, verstörend, tief existenziell. - Alaska: Silence & Solitude
Fortsetzung von Proennekes Vermächtnis – eine Erkundung der Frage, was bleibt, wenn man fast alles weglässt.
Musik
- Indigenous Alaskan Voices – Pamyua
Fusion aus Yup’ik-Tradition, Soul und Weltmusik – rhythmisch, rituell, lebendig. Musik, die verbindet. - Jami Sieber – Hidden Sky
Cello, Field Recordings und spirituelle Tiefe – komponiert mit indigenen Stimmen Alaskas. Klang als Brücke zwischen Erde und Innerem. - Nathaniel Rateliff – And It's Still Alright
Zwar nicht aus Alaska, aber perfekt für weite, nachdenkliche Fahrten durch nordische Landschaft – melancholisch, echt, geerdet.
Impulsfrage
Wie viel Wildnis brauchst du – um dich wieder zu erinnern, wer du wirklich bist?